Die FH-DCE Super Rally 2013 in Breslau/Polen

Die FH-DCE Super Rally 2013 in Breslau/Polen

 

 

Mittwoch, 15.05.2013

 

Konnte irgendwie schlecht schlafen letzte Nacht…es war die Vorfreude auf das heutige Wiedersehen mit all den Verrückten.

 

0600 aus den Federn gesprungen und gefrühstückt. Das Krad muss noch gepackt werden.

 

Warum so ein Stress! ...die Mecklenburger rufen doch erst nachmittags an und geben mir den Treffpunkt durch! Na gut, dann langsam das Motorrad schnell gepackt.

 

Da ich äußerst nah an der A4 wohne, quälten mich schon seit Montag die Motoren der Harleys auf der Autobahn und riefen mich. Die A4 ist die Hauptader gen Breslau für die anreisenden Südländer.

 

Nachdem Alles verpackt war hatte ich noch endlose Stunden Zeit und setzte mich in die Garage und las eine „Easyriders“ und trank einen Kaffee nachdem anderen.

 

1400 klingelte das Telefon: „Wir fahren jetzt los! Sind gegen 1700 in Dresden.“

 

Cool, ne halbe Stunde früher kommen die Kollegen.

 

1600 – wie lange brauch ich von Chemnitz nach Dresden? Wenn´s gemütlich geht, eine Stunde – na da kann ich ja langsam losfahren.

 

Endlich geht’s los! – Noch schnell daheim verabschiedet und endlich ist Asphalt unter dem Gummi!

 

Schön tiefenentspannt mit 80-100km/h über die A4 Richtung Dresden. Wettertechnisch war es wie bestellt. Feinster Sonnenschein!

 

Abfahrt Ottendorf-Okrilla – abgefahren und angehalten – Zwischenstopp…

 

Da klingelte mein Telefon:“ Sind jetzt dort und dort, brauchen noch so und so lange“

 

OK! Dann treffen wir uns halt direkt an unserem Quartier für die Nacht – am Clubhaus von Freunden.

 

Gegen 1800 treffen die Mecklenburger ein. Großes Hallo, dann wird gegrillt! ...bis in die Nacht sitzen wir draußen an einer langen Tafel.

 

An dem Abend gab es die feinsten Steaks und Roster, die ich je gegessen habe – und ich hab schon eine Menge Grillgut meinem Körper zugeführt.

 

Auf diesem Wege nochmal ein fettes Danke an den „Smutje“ ;-)

 

Donnerstag, 16.05.2013

 

Der Hahn kräht gegen 0700. Alles raus, frisch gemacht und fein in der Sonne gefrühstückt. Wir warten noch auf Mitreisende in völliger Entspannung und fahren gegen 1000 gemeinsam im Pulk wieder Richtung BAB 4.

Wieder sind entspannte 100-110km/h angesagt. Ich glaub das wird die langsamste Fahrt zu einer Super Rally, …war es dann auch!

Erster Tankstopp in Polen – Kaffee, Bockwurst, Kippe!

Immer mehr Pulks von Harleys kommen an unserem Rastpunkt an, ein Harley-Konvoi nach dem andern fährt an uns vorbei. Je näher das Ziel rückt, umso mehr werden es. Herrlich!

Irgendwo auf der Autobahn, kurz vor unserem Ziel Breslau, trennen wir uns von drei, vor uns vorrausfahrenden Gefährten. Aus unerklärlichen Gründen. Wir fahren einfach ab, und sie fahren weiter.

Mal sehen, ob wir uns wiedertreffen!

Unsere Gruppe fuhr nun die Landstraße entlang in Richtung Breslau. Die Sonne meinte es zu gut mit uns, denn als wir durch die „City“ der Stadt fuhren, und uns in dem „Stopp and Go“ des Verkehrs der Innenstadt einreihten, wurden wir ganz schön gekocht in unseren Klamotten. Ampel grün – 50m fahren – Ampel rot – usw.

Hinweisschilder, die uns den Weg wiesen, waren Fehlanzeige. Aber irgendwann fanden wir das Ziel. Nach dem die Innenstadt etwas sehr grau daherkam, wurde es nun rechts und links der Straße grüner und es gab mehr Bäume. Wir sind richtig! ...denn wir wussten, dass sich das „Olympiastadion“, auf dessen Gelände die „Sause“ steigen soll, in einem parkähnlichen Gelände befindet.

Noch einmal rechts abgebogen, ein Kreisverkehr, und wir fuhren auf das Eingangstor zu.

Beziehungsweise hatten wir das vor!

Ein Einweiser versperrte uns den Weg und wies uns nach links zu separat errichteten Zugangsgassen. Soweit so gut!

Dann erkannten wir die vielen in schwarz gekleideten Polizisten. Was´n nu los!

Tiefenkontrolle! Eine Ewigkeit mussten wir nun die Prozedur der Polizei ergehen lassen,

Führerschein, Fahrzeugschein, Personalausweis, Fragen über Fragen – vier Polizisten pro Person. Dann wurden wir von oben bis unten fotografiert. Irgendwann kamen sonnenbebrillte, in Zivil gekleidete Typen und sprachen mit den polnischen Polizisten. Aha, die deutsche Polizei gibt unauffällig Arbeitshinweise! Diese Typen verschwanden dann noch mit unseren Personalausweisen um sie abzufotografieren. Warum? Naja, Einspruch zwecklos!

Drei Biker sind in Breslau nur durch Zufall und durch die Verkehrsführung zu uns gestoßen und mussten sich der gleichen Prozedur unterziehen. Einer fragte mich dann: „Habt Ihr etwas verbrochen?“.

Fast hätte ich vergessen zu erwähnen, dass wir unsere Kumpels wiedergetroffen haben!

Wie sich herausstellte, hatten wir ihnen die Kontrolle unbeabsichtigt zu verdanken. Sie waren kurz vor uns in die Kontrolle eingewiesen worden und als sie uns sahen winkte einer der Kumpels uns zu, und das war natürlich ein gefundenes Fressen für die Kerle in Schwarz.

Naja, „Shit happend“!

Endlich konnten wir unsere Verpflegungstüten in Empfang nehmen, nach dem Entrichten des Eintrittspreises, der dieses Jahr recht human ausfiel. 60€ für 5 Tage mit Frühstück ist in Ordnung, dass kennen wir auch anders von der Super Rally.

 

 

 

Gemeinsam fuhren wir dann auf das Gelände und suchten uns ein Stück Land, um unsere Villen zu errichten. Da zu dieser Zeit noch nicht der große Ansturm losgebrochen war, fanden wir auch ein feines, großes Stück grün um auch unseren „Aufenthaltsraum“ zu errichten und unsere „Tafel“ aufzubauen.

 

 

 

Nachdem unser „Dorf“ stand war erstmal entspannen angesagt und ein kühles Blondes vernascht…oder zwei, oder drei

 

Natürlich traf man hier, wie immer, dieselben Windgesichter und den Rest des Tages, bis zur Dämmerung, wurden Schulter geklopft und Hände geschüttelt und Geschichten erzählt.

Irgendwann war dann Platzerkundung angesagt!

Und wie läuft´s mit der Bezahlung während der Rally? ...Wir waren zunächst etwas skeptisch, da man sich eine auf dem Platz, in extra errichteten Containern, eine Visa-Karte besorgen und auf diese Karte Geld aufladen musste.

 

 

 

Im Nachhinein, da waren sich fast alle einig, keine schlechte Idee, da man mit der Karte auch im Kaufmannsladen außerhalb des Geländes, beim Tanken oder überall in Europa damit bezahlen kann.

 

Die Erkundung des Platzes beschränkte sich an diesem Abend auf einen kurzen Rundgang, und wir entschieden uns, erst am nächsten Tag einen Ausführlichen Ausflug zu unternehmen. Es zog uns wieder in unser „Dorf“, da mittlerweile noch mehr alte Freunde angereist waren und der Abend ziemlich lang werden würde.

 

Freitag, 17.05.2013

0700 ist allgemeines Aufwachen angesagt. Liegt an den Motoren überall um uns herum, die schon seit der Morgendämmerung überall zu hören sind.

 

Trotz der sehr kurzen Nacht und den leckeren Getränken, fühl ich mich blendend.

 

Wie siehts mit Frühstück aus?...Bon eingepackt, Zähnchen poliert…und dann sollte es eigentlich zum Frühstück gehen.

 

Es kommen mir schon die ersten Frühstückler entgegen und teilen mir mit, dass ich viiiel Zeit mitbringen soll. Na gut, dann warte ich noch ne Weile bei uns und koch mir in der Zwischenzeit nen Kaffee…hab ja Alles dabei.

Es kommen die Ersten von uns mit einem kleinen Teller voll „kärglich Mahl“ und meinten, sie hätten zwei! Stunden dafür angestanden. Frühstücks-Bons zerrissen!

Macht nix! Gehen wir halt in den Konsum – (Konsum kennen nur die Ossis ;-) )

Nach dem die zweite Tasse Kaffee getrunken ist, schlendern wir in Richtung Ausgang und schauen uns dabei die Motorräder an, die links und rechts unseres Weges abgestellt stehen. Es ist wieder unglaublich, was für abgefahrene Umbauten dabei sind – die dazugehörigen Typen passen natürlich auch dazu.

 

Einer davon ist der Walther, der Eine oder Andere kennt ihn bestimmt, der jedes Jahr mit seinem Eisen auf der Super Rally ist. Wahrscheinlich ist sein Bike das am meisten abgelichtete Motorrad Europas. Auch dieses Mal hat sich sogar ein Fernsehteam für seine Kiste interessiert. Ich hab zu ihm gesagt, er soll mal noch ne Sparbüchse anschweißen, damit jeder, der fotografiert, nen Fünfer reinschmeißen kann.

 

 

 

Im kleinen Laden angekommen wird erstmal die Lage gepeilt – was brauchen wir?...Wasser, Bier, Cola und natürlich was zu beißen für morgens. Der Laden hat wahrscheinlich das Geschäft seines Daseins gemacht, da er sich direkt gegenüber des Ausgangs, außerhalb des Rally-Areals befindet und ständig rappelvoll mit Bikern war. Die Angestellten wirbelten ständig herum und waren nur damit beschäftigt die Regale wieder zu füllen.

 

 

Wir entschieden uns jetzt nur Kleinkram mit zunehmen als Handgepäck und dann mit den Koffer-Modellen wieder her zu fahren, um die Flaschen dann damit zu transportieren.

 

Nachdem der Einkauf erledigt war ging es zurück auf das Eventgelände.

 

Händlermeile war angesagt. Natürlich traf ich da den einen und anderen Kollegen und wir fachsimpelten - wie es halt so ist.

 

-          Mal so am Rande…da fällt mir gerade ein, dass dort ein Holzschnitzer war und ich unbedingt eine seiner Arbeiten (Adler und Alles rund um HD) kaufen wollte, - die waren echt der Hammer…hätten gut bei uns reingepasst….HÄTTEN…voll vergessen, verdammt!

 

Der offizielle Rally-Pavillon, in dem man die Shirts der Rally kaufen konnte, war auch ständig umlagert. Hab mich trotzdem mal angestellt und war überrascht wie viel Auswahl es an verschiedenen T-Shirt-Motiven zur Super Rally gab. Normalerweise gibt’s immer nur ein Motiv.

 

Weiter geht’s zur „Main-Street“. Dort hat sich ein ziemlicher Pulk an Leuten versammelt, und das wird sich die nächsten Tage nicht ändern, die mit Schildern „Burnout or Titts!“ die ankommenden Biker zu besagten Herausforderungen nötigen. Ein lustiges Spektakel!

 

Sogar ein Jungspund auf einer fein hergerichteten WL macht ein Burnout – dabei blutete mir allerdings das Herz!...naja, die Polen habens ja, zumindest was Flaties angeht.

 

 

 

Kommen wir zum Abendprogramm.

 

 

Dieses Jahr hat die Musik und die Bands nicht wirklich jemanden vom Hocker gehauen, deshalb haben wir uns im, direkt vor dem Zugang des Stadions, auf dem sich die Hauptbühne befindet, im Catering-Bereich – neudeutsch für Fress-und Trinkmeile- niedergelassen und ausgiebig mit alten und neuen Bekanntschaften geplaudert und einige Bier getrunken.

 

Alles war total entspannt und relaxed – außer die Mücken! Monstermücken überfielen und fast täglich in den Abendstunden. Irgendwann war auch das egal, weil man sich nicht ständig gegenseitig auf die Schulter, den Bauch oder ins Gesicht schlagen wollte.

 

Irgendwann gabs noch vor dem Schlafgemach einen Gute-Nacht-Trunk und dann war Stille.

 

Am nächsten Tag stand Kultur auf dem Programm…

 

Samstag, 18.05.2013 

Wieder geht’s recht früh aus den Federn. Soll ja Kulturtag werden!

Nach einer herrlich erfrischenden Dusche, Wassertemperatur knapp über dem Gefrierpunkt, wird erstmal besprochen, was so auf dem Programm steht.

Die Mehrzahl der Anwesenden entscheidet sich für eine Tour durch die Stadt mit Besichtigung.

Ok, auf geht’s!

Wir sind nicht die Einzigen, die an diesem Tage die Innenstadt bevölkern. Überall, an fast jeder Straßenecke, stehen Harleys aufgereiht und die Kneipen und Cafés sind von Bikern „besetzt“. Ständig donnern durchgeknallte Typen mit ihren Bikes die Straßen entlang. Die örtliche Racer-Fraktion mischt hier natürlich ebenfalls gern mit. Einfach herzergreifend!

Wir pöttern so im Pulk herum und suchen die Altstadt, dann plötzlich Meldung : ein Sekundär-Belt-Riss!

Alles fährt rechts ran – fliegt doch tatsächlich noch die StreetGlide eines Freundes um.

Irgendwie passt nun auch der Himmel zu unserer Lage! Es hatten sich in der Zwischenzeit schwarze Wolken über Breslau zusammengebraut und es sah verdammt nach Regen und Gewitter aus. Fein!

Nach einer Stunde konnten wir dann das „Pannen-Bike“ in den Transporter von Bekannten verladen und unseren Weg in die Altstadt fortsetzen.

Die gesamte Fußgänger- und Ladenstraße in Richtung Markt war gesäumt von Harleys und Schaulustigen.

Ich habe da festgestellt, dass die Polen die Japaner Europas sind! Jeder, vom Kleinkind bis zum Methusalem, war mit einem Fotoapparat ausgestattet und konnte keinen Meter gehen ohne sämtliche Maschinen abgelichtet zu haben.

Gemütlich schlenderten wir über den Platz vor einer Kirche und suchten uns ein kleines Café und schauten Leute. Die Warterei auf den Transporter hatte uns ganz schön Zeit geraubt und nun zog sich auch noch der Himmel zu.

Deshalb ging es zurück zu den Bikes.

Das nächste Malör!  - Beim Anfahren hatte Einer einen Absatz übersehen und stürzte Kopfüber mit seinem Bike – Was war heute nur los? Zum Glück nix passiert, außer die obligatorischen Kratzer. Heimreise aufs Veranstaltungsgelände.

 

 

 

Samstagabend ist ja immer so der Haupt-Tag, an dem die Highlights auftreten. Normalerweise!

 

Wir waren sichtlich enttäuscht von der Musik, sodass wir uns nach ca. einer Stunde wieder von der Hauptbühne verdrückt haben.

Eins muss ich noch loswerden! – Ich begab mich beim Pinkeln auf eine Zeitreise!

Vom Hauptplatz im Stadion musste man zu Toilette durch die Katakomben der Tribünen laufen. Dort angekommen war ich fasziniert von den Zeugen des Dritten Reichs – den alten Fliesen, Fenstern, Toilettenschüsseln. Alles war wie früher und nix war durch Modernes ersetzt. Wenns funktioniert! – spricht ja von deutscher Wertarbeit!

An diesem Abend war unsere letzte Station das Festzelt an der „Mainstreet“, wo früh auch immer das kärglich Frühstücksmahl dargereicht wird.

Da gab es gerade eine Karaoke-Show und viel betrunkene Gesichter. Naja, konnte ja meins nicht sehen.

Auch hier traf man wieder alte Bekannte und tauschte die eine oder andere Geschichte und Hopfenkaltschale aus.

Programmtechnisch gesehen war es dieses Jahr nicht so berauschend, allerding war die entspannte Atmosphäre und der Service sehr angenehm – vom Frühstück und den langen Wartezeiten beim Catering mal abgesehen.

Eine Ausziehfrau betrat noch die Bühne und dann war für uns das Programm der Super Rally 2013 vorbei.

Irgendwann wurde die Bremse gezogen, da wir ja schon am Sonntag abreisen wollen.

 

 

 

Sonntag, 19.05.2013

 

Abreisestimmung auf dem Camp! Nicht nur wir machen uns auf den Heimweg.

Ist aber jedes Jahr so. Die meisten Biker verlassen schon sonntags das Gelände und die Hartgesottenen oder noch nicht so Nüchternen werden zurückgelassen.

Schnell ist unser Dorf abgerüstet, verstaut, und wir sind bereit den Rückzug anzutreten.

Es wartet am heutigen Tage noch eine Party auf uns...aber das ist eine andere Geschichte.

Gentlemen, startet die Motoren, es geht westwärts!

 

 

 

Bis zum nächsten Jahr – in Tallin/Estland!

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