Vom 12.05. bis 16.05.2016 fand in Alcaniz / Spanien die 42. FH-DCE Super Rally statt

Vom 12.05. bis 16.05.2016 fand in Alcaniz / Spanien die 42. FH-DCE Super Rally statt

Fast 6000km in 12 Tagen durch Europa, ein Bericht unserer Tour

Der Weg war das Ziel

Es ist wie immer! Die Vorfreude auf diese epische Tour wurde von Tag zu Tag mehr, je näher der Abfahrtstermin kam. Ich konnte es kaum erwarten endlich wieder auf dem Motorrad zu sitzen und für einen kleinen Zeitraum alles hinter mir zu lassen – einfach den Kopf frei bekommen!

Es ist Mittwoch, der 04.05.2016, - endlich! Morgen geht es los! ...Motorrad ist gepackt…Alles verstaut…Abmarsch bereit!

Am Donnerstag, den 05.05.2016, geht die erste Etappe zunächst ins Erzgebirge zur alljährlichen Himmelfahrtsparty des Tanks MC Chapter Streckewalde. Dort stoßen dann gegen Abend auch meine beiden mecklenburgischen Reisebegleiter dazu.
Leider fällt in diesem Jahr einer meiner langjährigen Super Rally-Genossen aus. Gesundheit geht nun mal vor! ...( Balu, Alles wird gut! ;-) )

20160505_151537

 

SAM_0834

 

Nach einer gelungenen Feier, vielen Gesprächen mit alten Bekannten und dem einen oder anderen Kaltgetränk, wurde am Freitagmorgen ausgiebig gefrühstückt…bis Mittag.
Am frühen Nachmittag starteten wir dann zu Dritt zur nächsten Etappe Richtung Ingolstadt
– ca. 380 entspannte Kilometer…

SAM_0835

 

20160506_202503

In Ingolstadt wurden wir schon von Freunden erwartet und abends dann bayrisch lecker beköstigt…
Vertieft in Gespräche saßen wir bei angenehmen Temperaturen bis in die Nacht auf der Veranda
Entspannt und zufrieden kletterte ich dann ins Bett…

Morgens, als ich aus einem tiefen Schlaf erwachte, war das Frühstück schon längst vorbereitet…
Traditionelle Weißwurst zum Frühstück!...Herrlich

Gegen Mittag, des Samstages, 07.05., sollte es dann weiter gehen. Zwischenzeitlich hat sich unser vierter Weggefährte bei uns eingefunden und nach einem letzten Kaffee starteten wir gen Süden.

20160507_101640


Kurz vor Österreich müssen wir natürlich noch ein „Pickerl“ kaufen… 10 Tages-Vignette für mal schnell durch Österreich zu fahren…Hilft ja nix!
Wetter passt und so ist schon mal die Kulisse, die uns begleitet, ein Traum…und es wird noch besser im Laufe des Tages!
Unser heutiges Etappenziel soll der Gardasee sein…
Das bedeutet, bei herrlichstem Wetter über den Brennerpass durch die Alpen, weiter durch die Dolomiten und dann eine herrliche Landstraße mit Serpentinen Richtung Turpel, um dann bis Malcesine entlang des Ufers des Gardasees weiter zu fahren.

20160507_152129

 

SAM_0845

 

Eine Unterkunft ist auch schnell gefunden…ein feines Hotel mit Tiefgarage für unsere Bikes.
Abgesattelt…Zimmer bezogen…und auf zu Fuß Richtung Stadt. An diesem Abend ist auch noch ein Fest, sagte uns die Dame vom Empfang des Hotels, und die ganze Stadt sei auf den Beinen.
An einem kleinen Restaurant nehmen wir Vier einen Tisch im Biergarten, oder mehr Freisitz direkt an der Fußgängerpassage ins Stadtzentrum, in Beschlag. Zu allererst ist ein kühles Bier die Pflicht. Der Wirt, ein recht aufgeweckter und umtriebiger Kerl, entschuldigte sich, dass er kein deutsches Bier im Hause habe, dafür sei sein Bier das Beste von ganz Italien. War eigentlich uns egal, wir hatten nichts zu beanstanden! Mit der Speisekarte half er uns auch und zeigte uns „Live“ die Gerichte, die wir gewählt hatten, damit wir nicht negativ überrascht sein würden. Für mich gab es…Rumpsteak…Was sonst!
Zu spätere Stunde kam noch eine Horde Straßenmusiker unserem Tisch gegenüber und trällerten Ihre italienischen „Volksweisen“…und die anwesenden Einheimischen erfreute dies.
Wir waren mittlerweile …fast…Bettfertig, und bevorzugten auf der Uferpromenade Richtung Hotel zu schlendern. Es war noch reger Betrieb in den Bars des Ufers, so nahmen wir noch einen Cocktail als „Absacker“ und fielen zufrieden in unsere Betten.

SAM_0851

 

SAM_0856

 

SAM_0862


Am Sonntag, 08.05., ging es wieder recht früh aus den Federn. Heute sollte es bis zum Mittelmeer gehen…Richtung Genua.
Und wieder hatten wir den Wettergott auf unserer Seite. Wir fuhren die Uferstraße entlang des Gardasees, immer mit Blick auf den See und die Eindrücke aufsaugend, Richtung Bardolino und Peschiera del Garda weiter zur Autobahn.

Erst überlegten wir, ob wir noch kurz einen Abstecher zum Ferrari-Museum machen sollten, haben das dann aber schnell verworfen…Wir wollten doch noch bei Tageslicht am Meer sitzen!

Autobahnen in Italien sind schon interessant…aber die Autobahn durch das Apenninen-Gebirge, mit ihren unzähligen Tunnel und Kurven, war schon eine Sache für sich. Es war Arbeit!
Irgendwann…Raus aus einem Tunnel…Blick auf blaue Weite!
Endlich Mittelmeer!

Wir fuhren noch bis Albenga auf der Autobahn, um von dort dann auf der SS1 direkt am Meer entlang zu fahren. Die mediterrane Luft…die angenehmen Düfte der Orangenbäume…der Geruch von Geräucherten… der Anblick des Meeres…es wurde Alles regelrecht aufgesogen! ...Ein Paradies um Motorrad zu fahren…

In Sanremo entschlossen wir uns, nach einer Unterkunft Ausschau zu halten und hielten uns an die Hinweisschilder der Touristeninformation. Allerdings befanden wir uns in einem Moloch…Stau, hupende Autos und hunderte Vespas.
Irgendwann bog Steve, er fuhr voraus, rechts in eine Zufahrt zu einem Hotel ab.
…Oh, Mann…5 Sterne Hotel !?...Was wollen wir denn da?

Steve ging geradewegs in das Hotel und kam mit einem Lächeln wieder heraus…und meinte, „ Moppeds abpacken…wir bleiben hier!“ …He?
Er sagt, dass er nach der Touristen-Info gefragt hätte, wegen einer Unterkunft, und die nette Empfangsdame nur meinte, dass  dies hier doch ein Hotel sei und sie uns ein Angebot macht: 79€ für ein Doppelzimmer mit Frühstück!
Genial! ...5 Sterne…großes Doppelzimmer und Balkon mit Meerblick…was will man mehr!
Schnell geduscht und ab zur Strandpromenade und nach Futter Ausschau halten.
In einer kleinen „Kneipe“ verbrachten wir dann den frühen Abend…später saßen wir noch in unserer Runde auf dem Balkon unseres Zimmers und genossen ein,…zwei Whiskey.

SAM_0871

 

20160508_183208

 

SAM_0876

 

SAM_0874

 

SAM_0887

 

20160508_232619


Am nächsten Morgen waren wir auf das Frühstück gespannt…bei 5 Sternen…
Naja…es gab da den schlechtesten Kaffee, den ich je getrunken habe, und auch ansonsten war das Frühstück nicht so der Bringer. Aber besser als nix.
Danach Moppeds aufgesattelt…
Plan war, die Küstenstraße entlang bis Monaco, Stadt Monte Carlo besichtigen und nen teuren Kaffe im Hafen zu trinken, und dann solange weiter fahren bis wir an diesem Tag keine Lust mehr haben weiter zu fahren.
…Planänderung nach 10km Landstraße!
Da wir für die ca. 10km eine Stunde gebraucht haben und immer wieder im Stau standen oder durch Busse aufgehalten wurden…bei warmen Temperaturen, die auch nicht sonderlich optimal für unsere luftgekühlten Motoren waren…entschlossen wir uns, bei bestmöglicher Gelegenheit die Autobahn zu befahren.
Auch von der Autobahn aus hat man einen guten Blick und der Vorteil…man kommt voran!
Irgendwann kam wieder eine Mautstation…also, Handschuhe aus…Karte gezogen und verpackt…Handschuhe wieder an…weiterfahren
…nach einer Rechtskurve und nur 150m ! …wieder Mautstation…WAS?!...Bezahlen: 2,50€…für 150m?
Der Maut-Mann meinte, das ist die Maut für Monaco…Super, also Eintritt für des Alberts Reich!
Egal…wir fuhren weiter, durch einen Tunnel im Berg…und dann! ...Rechtskurve…Linkskurve…Rechtskurve…und Monte Carlo lag uns zu Füßen
Was für ein Anblick…Sagenhaft !

13094423_933313203454088_653349219468194114_n

 

20160509_110247

 

SAM_0896

 

SAM_0902

 

SAM_0903

 

Zum Glück gab es einen kleinen Aussichtspunkt, an dem wir natürlich hielten um die traumhafte Kulisse festzuhalten und den Ausblick zu genießen.
Monte Carlo ist sehr verwinkelt, mit schmalen Straßen, welche irgendwie gefühlt nur abwärts führen.
Wir befuhren mit unseren Motorrädern die Formel 1 – Rennstrecke, die ja Teil des öffentlichen Straßennetzes ist, und gelangten schließlich zum Hafen. In der Stadt liefen bereits Vorbereitungen für den 10. Historischen Grand Prix, der am Pfingstwochenende stattfinden sollte.
Wir schlenderten durch den Hafen, besichtigten, natürlich nur von außen, die Yachten und landeten schließlich in einem Kaffee/Restaurant direkt an der Rennstrecke. Nach einem sehr leckeren Kaffee mit Gebäck, machten wir uns langsam wieder auf den Weg.

SAM_0909

 

SAM_0910

Neues Etappenziel…Avignon!
Liegt zwar nicht ganz auf der Strecke, da wir einen kleinen Haken Richtung Landesinnere von Frankreich schlugen…Aber wer hetzt uns denn?

Natürlich waren wir an diesem Tag auch wieder auf einem Kultur-Trip, und so wollten wir uns den Palais des Papes anschauen, den Pabstpalast.
Es gab eine Zeit, als es drei Gegenpäbste gab…einer in Rom, einer in Byzanz und einer in Avignon.
Naja…ich habe an den Nachmittag keine guten Erinnerungen…da ich Schweißgebadet mindestens viermal durch die engen Gassen, auf der Suche nach dem Palast und nach meinen Weggefährten, fuhr…und dann ziemlich genervt, sie, fröhlich bei Kaffee und Kuchen sitzend am Palast, fand…
Mein Verlangen nach Kultur und Besichtigungsrundgang hielt sich in Grenzen, so dass ich mich entschloss bei den Moppeds zu bleiben.

Es wurde wieder einmal langsam Zeit sich nach einer Unterkunft umzusehen.

Kurzer Zwischenstopp an einem „LECLERC“-Supermarkt und dann weiter.
Wir hatten wieder Glück und fanden ein kleines idyllisches Hotel für ca. 60€ pro Doppelzimmer.
Im hauseigenen Restaurant verbrachten wir dann den Abend bei einem kulinarisch wertvollen 3-Gänge Menü…Hauptgang Schweinebäckchen…ultrazart und einfach nur ein Genuss! Dazu eine Flasche Weißwein…auch dieser Abend war gelungen, aber auch, wie immer, viel zu kurz.

SAM_0913

 

SAM_0914

 

IMG-20160509-WA0039

Für den Dienstag, den 10.05., stand, zum Ende des Tages hin, der Besuch einer Tante und eines Onkels in der Nähe von Perpignan auf dem Plan.
Allerdings entschlossen wir uns beim Frühstück, erst in Richtung Carcasonne aufzubrechen… Europas größte und besterhaltenste Burganlage besichtigen.
Das bedeutete zwar, dass wir wieder erst in die richtige Richtung fahren aber dann wieder einen kleinen Haken in Richtung Landesinnere schlagen würden…Wir haben doch Zeit!

Carcasonne – eine mittelalterliche Stadt in einer riesigen Burganlage…mit vielen kleinen Läden, Bars, Restaurants und Hotels…
Wer von Euch irgendwann mal in der Nähe ist, sollte sich eine Besichtigung nicht entgehen lassen…nehmt Euch aber sehr viel Zeit mit!

SAM_0929

 

SAM_0921

 

SAM_0923

 

SAM_0928

 

SAM_0930

 

SAM_0935

 

SAM_0939

 

SAM_0941

 

SAM_0945

 

SAM_0948

 

SAM_0954

 

SAM_0957

 

Nach einem Bummel durch die alten Gemäuer und einen kleinem Imbiss brachen wir schließlich nach 2 bis 3 Stunden wieder auf.
Nach einer entspannten Fahrt, direkt an der Mittelmeerküste entlang und durch viele kleine Hafenstädtchen und extra für Touristen aus dem Boden gestampften Wohnanlagen – wie Port Leucate, erreichten wir gegen Abend Saleilles.
Bei Tante und Onkel saßen wir eine Stunde im Wintergarten und tranken Kaffee bei angeregter Unterhaltung. Zu diesem Zeitpunkt musste es natürlich anfangen zu regnen…Super
An diesem Abend sollte die Reise noch bis Port Bou weitergehen…einer kleinen Grenzstadt zu Spanien…nur der Regen machte uns einen Strich durch die Rechnung.
So hielten wir nach zirka 15 Kilometer an einem kleinen Hotel – Alle Zimmer belegt! ...Mist

Uns wurde allerdings eine Unterkunft telefonisch klar gemacht…wieder zurück…raus aus dem Ort und dann links halten und nach ca. 2,5 Kilometer würde sich das Hotel „Acapella“ befinden…
Nur, wir haben es nicht gefunden…also hielten wir für einen kurzen Beratungsstopp im Regen an…
Mit einmal hielt neben uns ein Einsatzfahrzeug der Polizei…Türen sprangen auf und junge, hochmotivierte Polizisten mit Schlagschutz und Knüppel kamen auf uns zu…OCH NÖÖ
Der Chef der Truppe meinte immer, „ Komm mit!“…ja was wollen die denn?
Es ist nass, wir sind fertig für den Tag und wollen doch nur unter eine Dusche und was essen!
Einer von uns sagte nur… ACAPELLA!
Daraufhin erwiderte der Polizist,…“Ja komm mit!“…Oh, nix mit Kontrolle, sie wollten uns nur zum Hotel eskortieren…Fein!
In dem Ort, in dem sich das Hotel befand, wurde sogar für uns der Verkehr angehalten, damit wir sicher auf das Gelände des Hotels einfahren konnten.

SAM_0964

 

Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, wollten wir noch fein Essen gehen und den Abend entspannt ausklingen lassen…NUR…Es gab weit und breit kein Restaurant, welches noch geöffnet hatte. Also sind wir auf gut-glück 2 Kilometer durch die Gegend geschlappt…und wir fanden ein Restaurant! ...Allerdings, so meinte die Chefin-die gut deutsch sprach, dass wir leider 20 Minuten zu spät seien und die Küche schon geschlossen habe…sie fragt aber mal nach ob für uns noch was möglich sei zu bruzzeln…
Sie kam zurück und meinte, sie könne uns nur eine Art Suppe mit verschiedenem Fisch anbieten…
…Klar geht das! ...Wird genommen!

20160510_214542

 

20160510_215703


Was wir dann vorgesetzt bekamen…einfach nur fantastisch!
…Satt und zufrieden liefen wir zurück und genehmigten uns, wie jeden Abend, noch auf dem Zimmer einen kleinen Absacker.
Der nächste Tag sollte uns nach Lloret d Mar führen.

Der nächste Tag begann ganz entspannt bei einem ausgiebigen Frühstück. Nachdem wir unsere Motorräder gepackt hatten, fuhren wir auf der Landstraße in Richtung der spanischen Grenze.
An der Grenze machten wir einen kurzen Halt, um in einen dort befindlichen Supermarkt einzufallen, wie jeder der dort anwesenden Touristen und Grenzgängern. …Wahrscheinlich lag es am Preisgefälle zwischen den beiden Ländern, Spanien und Frankreich, dass so viele Leute dort einkauften…
What ever !...

Die erste Tankstelle auf spanischen Boden war unser… und es gibt noch preiswerten Treibstoff! ...In Spanien! ... zwischen 1, 11€ und 1,118€ wird dort für Super Benzin aufgerufen… Geht doch!

Ultra-Entspannt glitten wir über spanische Landstraßen… Hügeliges Gelände mit Burgen auf den Gipfeln… Felder…kleine, verschlafene Dörfer…und viele Kirchen.

Eine Kirche haben wir dann mal besichtigt. Zwischen der Hafen Stadt Roses und L´Escala liegt die kleine Stadt Castelló d Empúries. Die dort befindliche Basilica de Santa Maria haben wir dann angefahren und den Zwischenstopp für eine Besichtigung genutzt.
In jeder Nische dieser Kirche stand ein anderer Heiliger und in der Mittagszeit nutzte so manch Bauarbeiter seine Pause, um in die Kirche zu gehen und seinem Schutzpatron eine Kerze anzuzünden und für ein kleines Gebet innezuhalten…
Die Katalanen sind ein richtig katholisches Volk und nehmen es auch recht ernst, wie wir gesehen haben.

SAM_0966

 

SAM_0975

 

SAM_0973

 

SAM_0979

 

SAM_0981

 

SAM_0982

 

SAM_0987

Von da sollte es nun in Richtung Lloret d Mar gehen… Ich fuhr vornweg mit Unterstützung meines frisch geupdateten Navis!
…meine Navi wollte uns aber zunächst die herrliche, landwirtschaftlich genutzte Gegend zeigen, und so fuhren wir erstmal in Richtung Landesinnere.
Irgendwann überholte mich Steve und fragte, wo ich denn hin wolle. …Ja nach Lloret !
Er meinte, wir hätten doch nur in Figueres geradeaus fahren müssen in Richtung Palamós.
Okay…ich beugte mich der Herde und wir fuhren wieder zurück um dann den Weg Richtung Palamós einzuschlagen… Verlasse Dich nie auf die Technik!

20160511_124205

Ab Palamós fuhren wir eine unglaubliche, mit herrlichen Serpentinen gespickte Küstenstraße entlang…
Die reichlich angelegten Aussichtspunkte haben wir natürlich immer wieder genutzt, um den einen oder anderen Ausblick mit dem Fotokinomatographen festzuhalten… aber ehrlich gesagt, man muss es in „Echt“ gesehen haben… kein noch so guter Fotoapparat kann das in Realität wahrgenommene widergeben.

SAM_1003

 

SAM_0992

 

 SAM_1007

 

SAM_1014

 

SAM_1015

 

SAM_1016

 

SAM_1019

 

SAM_1020

 

SAM_1021

 

SAM_1022

 

SAM_1025

 

SAM_1026

In Lloret trafen wir uns mit anderen „Artgenossen“… bezogen unsere – nicht vorgebuchten! - Zimmer eines Hotels direkt am Strand… allerdings mit Blick ins Hinterland.
Abstellmöglichkeiten für die Moppeds gab es auch keine, deshalb mussten wir ein paar Blöcke weiter uns in einem anderen Hotel melden, da diese eine Tiefgarage hatten.
Für 10 Euronen die Nacht und pro Bike konnten wir unsere Moppeds in der ansonsten leeren Tiefgarage abstellen… Naja, ist ja Vorsaison und die Leute müssen auch leben!
Dann… schnell geduscht und rasiert, und ab ins Nachtleben…
…Aber erstmal eine vernünftige Grundlage schaffen!
Als wir in der Stadt nach einem Restaurant Ausschau hielten, fiel uns in einem Schaufenster ein offenes Feuer mit Mega-Fleischspießen auf. Im Nachbarschaufenster befand sich eine Reifekammer für Fleisch mit den schönsten Fleischbrocken die man sich vorstellen konnte.
Das war genau das Richtige für uns!

Herrlich…nur frisch gegrilltes und gebruzzeltes! Der Hammer war Heikos 1,1kg ! Rindersteak für läppige 35€ …kostet in Good Old Germanien locker um die 100€ !

20160511_210319

 

20160511_210312

 

20160511_201619

…Ach ja, …das Ding hat er so mir nichts dir nichts weggeatmet!

Ich begnügte mich mit einem Grillteller mit allerlei gegrillten Leckereien… vielleicht auch so um die 700 – 800g… und schaffte es LEIDER nicht …ich war fast am Platzen!

IMG-20160511-WA0009

…über den restlichen Abend schweigt der Autor ;-)
Nur so viel …es ging lang und heftig!

 

Donnerstag, der 12.06.2016,…letzte Etappe nach Alcaniz!

Nach einem kurzen Nickerchen im Hotelbett war ein deftiges Frühstück von Nöten. Und das bekamen wir auch!
Als nächstes mussten wir ja unsere Moppeds aus der Tiefgarage des anderen Hotels holen.
Leider hatte ich übersehen, dass wir am Vortag über eine Einbahnstraße, und auch noch bergan, die Tiefgarage anfuhren. So fuhr ich behände aus der Tiefgarage heraus, den Berg hinunter… und es kam wie es kommen musste… im Scheitelpunkt einer Spitzkehre der abschüssigen Straße kam mir ein großer weißer SUV entgegen… In die Eisen! ... und schon lag ich auf der Seite, fein „warmgehalten“ von meiner Street Glide…
In meinem schönsten sächsisch hab ich dann die Fahrerin zusammengeschissen… sie mich natürlich auch im herrlichsten spanisch und irgendwann hörte ich nur „Einbahnstraße“…
Daraufhin forderte ich die Holde auf doch wieder einzusteigen und weiter zufahren, da mir nichts passiert ist und dem Motorrad auch nicht… Glück gehabt!

20160512_103139

Am Hotel packten wir, an der engen Durchgangsstraße, unsere Bikes und machten uns schleunigst auf den Weg.
Unterwegs, in tiefster Pampa, holte uns die vergangene Nacht wieder ein, so dass wir einen kurzen Mittagsschlaf einlegen mussten.

20160512_125813

Auf dem weiteren Weg durchfuhren wir immer wieder wechselnde Landschaften, überquerten Flüsse, und fuhren an einem riesigen Staudamm vorbei.
Irgendwann wurde die Vegetation karger und die endlose Landstraße schlängelte sich durch Gesteinslandschaften und man sah nirgends eine Stadt oder ein Dorf. War zwar äußerst genial zu fahren, aber eine Panne möchte man da nicht haben.
Da es langsam an der Zeit war zu tanken und, wie gesagt, weit und breit kein Ort zu sehen war, aktivierte ich mal das Navi… und siehe da, an einer unscheinbaren Kreuzung links ab… 2km weiter war ein Ort! Von der Landstraße aus war der nicht zu sehen, aber hatte eine Kirche, Hotels und Geschäfte und… wie Freude… auch eine Tankstelle!

Endlich geschafft! …gegen 17:00 Uhr standen wir nun auch in der wartenden Meute vor dem Einlass zum MOTORLAND, dem Motodrom, auf welchem die 2016er Super Rally stattfinden sollte.

SAM_1031

 

SAM_1032

Nach ungefähr einer Stunde in der recht muckeligen Wärme des spanischen Frühlings hatten wir die Einlassprozedur hinter uns und suchten den Campground.
Wir trafen Harry, einer unserer ständigen Rally-Genossen aus dem Norden Deutschlands. Er teilte uns mit, wo sich die Anderen unserer alljährlichen Stammmannschaft befanden.
Also, nix wie hin und Wochenendhäuschen (meines nahm noch ein trauriges Ende…später mehr) aufgebaut.
Nach zahlreichen Begrüßungen wurden die „Pferde“ abgesattelt und wir machten uns an den Aufbau der Zelt. Dieser gestaltete sich doch etwas schwieriger als gedacht …bei steinigen Untergrund ist schlecht nageln! Also, die Heringe in den Boden schlagen meine ich!
Der einzig verfügbare Hammer war über Stunden das heißbegehrteste Werkzeug.

SAM_1036

 

SAM_1037

 

SAM_1039

Nachdem Alles stand, wurde der Festplatz in Augenschein genommen. Nun ja, es war ein recht langer Weg dahin. Und wenn man dann abends auf der Party sein Geld in alkoholische Getränke investiert hat, und später wieder am Zelt war, ist man wieder nüchtern. Die Rendite dieser Geldanlage gleicht also dem heutigen Zinsniveau deutscher Sparbücher. Aber was soll´s! Man tut sich das trotzdem an.

Ganz entspannt, mit einem Bier in der Hand, schlenderten wir über den Platz… begrüßten zahlreiche Bekannte… hielt da und dort ein Schwätzchen… und man war froh angekommen zu sein.

SAM_1043

 

Der Abend war recht kurz, so gingen wir schon beizeiten zurück um am Zelt noch einen kleinen Scheidebecher zu nehmen.

Da es kein Frühstück am darauffolgenden Tag gab, beziehungsweise hätte man tief in die Tasche greifen sollen dafür, machten wir uns recht früh auf den Weg in die umliegende Gegend.
Heute war Kulturtag angesagt, aber erstmal einen Supermarkt heimsuchen um für die nächsten Tage etwas zum Futtern einzukaufen.
Simply-Market! …vergleichbar mit unserem Kaufland – ich will hier keine Werbung machen, sondern vergleiche hier nur mit der Größe - … solche Fleisch- und Fischtheken hat man noch nicht gesehen.
Dort lagen in der Auslage riesige Schwertfische und Aale, so dick wie ein Unterarm und locker an die 2m lang. (Hier an dieser Stelle viele Grüße an Uhl… hier hätte ich Deine Bilder der Fischtheke gerne gesehen, naja… du schmeißt halt gerne Deine Fotoapparate weg ;-) )
In der Wurstwarenabteilung der Wurstfachverkäuferin und der Wurstfachverkäuferinauszubildendenpraktikantin hingen an einer Wand die unglaublichsten Schinken… so gut jetzt, mir tropft schon der Zahn!

Nach einer Erdbeermilch auf dem Parkplatz fuhren wir ins mittelalterliche Zentrum der Stadt Alcaniz.
Harleys… überall Harleys… die Parkplatzsuche war gar nicht so einfach, aber wir hatten irgendwann doch Glück.
Als erstes besuchten wir… na, was wohl? ...eine Kirche, die der Santa Maria geweiht war.

SAM_1049

 

SAM_1050

Nach einem Cappuccino und einem kleinen Bier in einem der zahlreichen Cafés schlenderten wir weiter. Da man in Spanien nirgends Zigaretten kaufen kann, außer in einem extra Tabakwarengeschäft, peilten wir so einen kleinen Laden an. Und die ältere Dame des Ladens war sicher ihr bester Kunde, so wie ihre Stimme klang und wie ihr Lädchen roch. Die Zigarettenpreise sind auch weit unter dem Preisniveau Deutschlands.

SAM_1052

 

SAM_1056

 

SAM_1058

 

SAM_1059

Der Hunger ist ein böses Tier! ...Wir hatten ja am Morgen nicht gefrühstückt, so suchten wir uns ein kleines Restaurant und aßen elende Leckereien zu schmalem Taler.

In der Umgebung von Alcaniz gab es einen See. Diesen zu finden war nicht leicht, und so fuhren wir Olivenhaine entlang und bewunderten die schöne landwirtschaftliche Umgebung ohne irgendetwas von einem See zu erahnen.
Da mir unterwegs einfiel, dass mir einer meiner Thüringer Freunde Bilder am Mittag gesendet hatte, wo er an dem See lag, rief ich ihn an und er erklärte mir den Weg dahin.

Am See war für ein kleine Weile …wie heißt gleich das „neudeutsche“ Wort der Jugend für entspannen? …Ach ja, …“chillen“ angesagt. Unser Wal Heiko sprang in die Fluten und reinigte sich von den Strapazen des Tages.

SAM_1069

 

SAM_1086

 

20160513_175934

 

20160513_180106

 

20160513_161126

 

20160513_161523

Wieder auf dem Platz angekommen machten wir uns wieder auf den langen Weg zum Festgelände. Aber nicht sofort, sondern wir saßen mit unseren nordischen Super Rally Genossen… an dieser Stelle mal Grüße an Blümchen, an Nicole, an Harry und Gattin, an Thilo, an Ralf und Anhang, und an die ganzen anderen Verrückten… noch etwas zusammen. Meine beiden Chemnitzer Halodris hatten auch endlich den Weg zu uns gefunden und so gab es genug Gesprächsstoff über unsere jeweiligen Touren und Erlebnisse auf der Anfahrt nach Alcaniz.

Der Abend war auch nicht allzu lang. Es spielte auf der Hauptbühne eine Motörhead-Coverband, „Motörhits“, die ich mir als Jünger Lemmys natürlich anschaute. Zunächst etwas skeptisch, doch dann von ihrem Können vollstens überzeugt. Ich lauschte ihnen die ganze Zeit ohne Bier in der Hand! ... ein Abend ohne Alkohol und nur mit den sanften Melodeien Motörheads in den Ohren!... Herrlich!

Zum Samstag gibt es nicht viel zu sagen… es war unglaublich stürmisch aber in der Sonne heiß. Mein Gesicht brannte und fühlte sich zum Reißen gespannt an.
Unsere Zelte wurde so gebeutelt, dass man dachte jeden Augenblick fliegen sie davon… mein Zelt hielt standhaft bis zum Nachmittag, dann brach das Hauptgestänge und zerriss die Zeltbahn, - mein treues Heim war nicht mehr!
Da es zu diesem Zeitpunkt auch noch zu einer Sturmwarnung kam, brachen viele der anwesenden Teilnehmer ihre Zelte ab und verließen das Gelände. Der Campground wurde zusehends leerer.
Auch einige der mecklenburgischen Genossen hielten es für besser vom Gelände zu verschwinden.
Wir blieben standhaft!

SAM_1089

Der Abend war dafür einfach genial! … Wir suchten Freunde von uns auf, die in der Händlermeile ihren Stand hatten und feierten mit drei Ulmer Mädels… viele Grüße an Anja, Dani und Anita… eine gelungene „Stand-Party“ bis wir alle Jacky-Vorräte vernichtet hatten.
Dafür noch einmal vielen, vielen Dank! Wir werden uns revanchieren ;-)

Der Abend war wieder mal lang und heftig, aber da ja ein langer Rückweg zum Zelt bevorstand, war die Chance entalkoholisiert in den Schlafsack zu kriechen recht groß.
…Pustekuchen…der Rückweg war ein reinstes Gestolper, zum Einen dem holprigen Weg geschuldet… zum Anderen der schwächelten koordinativen Fähigkeiten und der Disbalance der Gliedmaßen durch den übermäßigen Genuss synapsenverwirrender Getränke. Ahauahauha…

Am Sonntag sollte es gen Heimat gehen.
Allerdings zollte der vorrangegangene Tag wieder einmal seinen Tribut, und so kamen wir erst gegen 14:30 Uhr dazu vom Platz zu rollen. Es standen noch einige Zelte. Manche waren noch bewohnt, einige wurde stehengelassen, da sie durch den Sturm am vorangegangenen Tag zerstört wurden.
Mein treues Zelt hat jetzt auch Asyl in Spanien!

SAM_1091

An diesem Tag schafften wir, trotz unseres späten Aufbruchs, doch noch 550km.
Die Fahrt durch Barcelona war umwerfend! Es war zwar der Sonntag des Formel 1 – Rennens, aber wir kamen entspannt durch den Verkehr.
Der Blick auf die Hafenstadt war atemberaubend und ich bereue es bis heute nicht doch spontan noch einen Tag dort geblieben zu sein, um mir das „Alte“ Barcelona anzuschauen.

Wieder in Frankreich, suchten wir uns in Béziers ein Hotel. Da es schon recht spät war, nahmen wir das Erstbeste … IBIS-Budget. Das Zimmer war mehr ein Wohn-Klo, aber was soll´s!
Zu Abend aßen wir im Restaurant und da gab es doch tatsächlich Steak vom Hottehü! …2x Bitte!
Die Enttäuschung war groß! …war mehr Ponyhack als alles andere… ungenießbar und führte direkt zum Thron. Da waren wir aber Anderes vom Franzose gewöhnt!

SAM_1095

 

SAM_1096

Meine beiden verblieben Rückreisepartner fachsimpelten am nächsten Morgen, ob sie vielleicht doch die „restlichen“ 1900 Kilometer !! in einem Rutsch durchziehen. An dieser Stelle war ich raus und rief meinen Freund Frank im Saarland an.
Ich hab doch Urlaub und hab doch Zeit! So entschloss ich mich, dass ich mich bei Dijon absetze und geradewegs in Richtung Nancy und weiter über Metz und Luxemburg in meine alte Heimat Merzig, in der ich 4 Jahre meiner edlen Jugend verbracht habe, fahre.
Und so sollte es sein.
Meine beiden Reisebegleiter bogen in Richtung Straßburg ab, ich fuhr weiter.
Allerdings recht unspektakulär…deshalb bin ich irgendwann über Landstraße gefahren.
Schlechte Entscheidung! ...es fing an zu gießen…
Da ich keinen Bock mehr hatte anzuhalten um mir die Regenklamotten überzustreifen, fuhr ich einfach weiter. Die, letzten Winter montierten Beinschilder, hielten meine Jeanshosen trocken… zum Glück!
Als ich noch zirka 40 Kilometer zu fahren hatte, machte ich eine kurze Zigarettenpause auf einer Anhöhe. Was für ein Blick! …Im Hintergrund die Silhouette des Atomkraftwerkes Cattenom, wolkenverhangen, und im Vordergrund – also, in meiner weiteren Fahrtrichtung – blauer Himmel und Sonne.

SAM_1099

Merzig/Mechern… Endlich angekommen!
Nach 1030 Kilometern an diesem Tag stieg ich wie ein an starkem Parkinsonsyndrom Erkrankter vom Motorrad. Jetzt erst bemerkte ich die Nässe auf meiner Haut.
Völlig fertig!
Ein schnelles Willkommens-Gerstengebräu und schon riefen die Frauen… „Essen ist fertig!“ …ich war pünktlich!?...

Nach dem Abendbrot…duschen, quatschen, und den nächsten Tag grob durchgehen, da Frank an dem darauffolgenden Geburtstag hat.

Am Dienstag sollte mal Moppedfrei sein… bis auf ein paar kurze Ausnahmen für die Pflichtbesuche bei alten Kameraden und Freunden.
Ich sammelte an diesem Tag neue Kraft für die letzte Etappe in die Heimat.

SAM_1102

Mittwoch, der 18.06.2016 … heute sollte die epische Tour zu Ende gehen!?
Nach einem fulminanten Frühstück fuhr ich gegen 11.30 Uhr bei Frank vom Hof.
Die letzten 650 Kilometer…
Da ich die Strecke Merzig – Chemnitz schon so oft gefahren bin, dass ich die Strecke auch mit geschlossenen Augen fahren könnte, verging die letzte Etappe wie im Flug.
Je näher ich Chemnitz kam, umso mehr Zigarettenpausen machte ich… ich wollte nicht, dass diese geniale Tour, so mir nichts dir nichts, einfach vorbei sein sollte.

Und dann… musste ich es einsehen … die Tour war vorbei!

…und ich sitze, wie jedes Jahr, hier und versuche unser Erlebtes und die Eindrücke… wenigstens ansatzweise… Euch zu vermitteln und teilhaben zulassen!

Wir sehen uns 2017 zur 43. Super Rally in Pasohlavky/Tschechien!

1083427695-Super-Rally-2017

 

 

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.